„KulturSayn!“ rund um Fächer in Kunst, Literatur und Musik
Paul Claudels „Cent phrases pour éventails“, „Hundert Sätze für Fächer“ waren es, die den in Boppard lebenden Künstler Aloys Rump zu seinen gemalten Fächern inspirierten, die jetzt im Garten der
Schmetterlinge in Sayn zu sehen sind und wie große blaue Falter durch das exotische Grün schimmern. Die Ausstellung ist Anlass für eine auf den ausgesprochen abwechslungsreichen Spuren der Fächer in
Literatur, Kunst und Musik wandernde Soirée in der Reihe „KulturSayn!“ am Donnerstag, 15. November, 19 Uhr im Gobelinsaal von Schloss Sayn unter dem Titel „Aufgefächert“.
Dabei geht es nicht nur um die Fächergedichte, die Paul Claudel 1926/27 während seiner Zeit als französischer Botschafter in Japan schrieb, sondern beispielsweise auch um die der französischen
Symbolisten, allen voran drei Gedichte, die Stephane Mallarmé seiner Tochter, seiner Frau und seiner Geliebten widmete und die von erheblicher Bedeutung für sein gesamtes poetisches Programm waren.
Von ihnen ließ sich beispielsweise auch der mittlerweile nahezu vergessene Hermann Lingg (1820-1905), Mitglied des Münchner Dichterkreises, zu eigenen, der japanischen Mode der Zeit entsprechenden
Fächergedichten anregen.
Ähnlich wie Mallarmé schuf der Maler Oskar Kokoschka seine Fächer für eine geliebte Frau, für Alma Mahler-Werfel, sieben Stück insgesamt, den ersten davon gleich zu Beginn ihrer Bekanntschaft, 1912
Eher prosaisch muten dagegen einige der Fächer der französischen Malerin Louise Abbéma an, kreiert u. a. als Werbemittel für den „Bénédictine“, den berühmten Likör aus Fécamp. Mehr zu den kunst- und
kulturhistorischen Aspekten rund um das Thema „Fächer“ steuert die Kulturjournalistin Dr. Lieselotte Sauer-Kaulbach zu dem vom Haus Sayn-Wittgenstein und dem Rheinischen Eisenkunstgussmuseum
unterstützten Abend bei. Die literarischen Texte werden gelesen von Markus Scherer, Mitglied des Schauspielensembles am Koblenzer Theater. Dazu gibt’s Klaviermusik von Claude Debussy und Eric Satie,
gespielt auf einem Steinweg-Stutzflügel aus den 1860er Jahren.
Für den Abend wird ein Unkostenbeitrag von 15 Euro erhoben, Getränke und Knabbereien inklusive.